Erich A. Reinlein
Gaufeldmeister:

Geschichte schreiben kann nur, wer Abstand von den Dingen hat. Derweilen geht es uns hier nicht um die große Vökergeschichte, sondern um die Geschichte eines kleines Stammes von Georgspfadfindern, jungen Mneschen mit lebendigen Stimmungen, schwankenden und wechselnden - weil eben lebendigen - Schicksalen.

Quelle: Stammeschronik, Lichtenfels, 22. Juni 1953

Stammeschronik

Es ist jetzt einige Jahre her, dass wir die alte Stammeschronik von unseren Altpfadfindern zur Aufbewahrung erhalten haben.
Auch von einem ehemaligen Geschäftsführer, der auch mal Stammesvorstand war, bekam ich, Stammeskurat Matthias Friedewald, viele Ordner mit Material aus den vergangenen Jahren. Die Aussage war, aufbewahren, digitalisieren oder wegschmeißen.

Natürlich konnte ich dieses Material nicht so einfach wegschmeißen. Ich sortierte das Material nach Jahren, was schon eine lange Aufgabe war. Schließlich habe ich auch selber begonnen, Material zu sammeln für eine Chronik.
So kam es mir gelegen, die alten Jahre in den Händen zu halten.

Ich begann damit, alles zu digitalisieren. Wer weiß, wozu man die alten Unterlagen nochmal gebrauchen kann.
Nun wurde beschlossen, dass wir auf unserer Stammesseite im Internet Auszüge aus der Chronik einstellen und in unserer künftigen Stammeszeitung, die zum Jahresende erscheinen soll, muss auch ein Kapital aus der Geschichte enthalten sein.

Sigolf Pabst:

An einem verregneten Tag saßen mehrere jungen Menschen in den Korbstühlen des amerikanischen Leserraums. Bücher und Zeitschriften führten sie in eine fremde Welt und erweckten ein gewisses Fernweh in ihnen. Sie sahen in großMen Jugendzeitungen Bilder von Groß-Fahrten der verschiedensten Gruppen.
Kann uns in der KJ ähnliches geboten werden?
Die Verwalterin des amerikanischen Leseraums sah sofort, dass sie anders waren als die Anderen. Sie drückte ihnen Bücher in die Hand, die sie fesselten. Es waren Pfadfinderbücher.
Beim Studium solcher Bücher kam mir im Leseraum der Gedanke einen Pfadfinderstamm zu gründen. Ich kleidete meine Gedanken in Worte und fand Begeisterung. Ich behaupte: Der Gedanke kam von mir! Leider!

Quelle: Stammeschronik, Lichtenfels, Winter 1949